Besondere Kinder unterwegs in Andermatt

Roadtrip durch die Schweiz mit einem Kind mit Behinderung: vierte Station Andermatt

Zwei Wochen Roadtrip durch die Schweiz mit einem Kind mit Behinderung.
Wir nehmen euch mit auf die Reise und verraten euch Unterkunfts- und Ausflugstipps.

Vierte Station: Andermatt

Die Anreise
Nach unserem Aufenthalt im Bellinzona Sud im Tessin (was wir dort alles erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen) gings für uns weiter nach Andermatt.
Nach unserer Wanderung um den Ritom-Stausee sind wir via Tremola über den Gotthard nach Andermatt gefahren. Die weltberühmte Serpentinenstrasse von Göschenen nach Airolo wurde zwischen 1827 und 1832 erstellt und 1951 aufwändig rekonstruiert. Die Pflästerung wurde weitgehend erhalten und auch die alten Trockenmauern sind teilweise noch vorhanden. Sehr eindrücklich die Vorstellung, wie man hier mit Pferd und Wagen vom Norden in den Süden gereist ist.

Ganz schön faszinierend, wie man früher in den Süden reiste.
Blick auf die vielen Serpentinen, die sich den Gotthard hinauf schlängeln.

Unser Hotel und die Umgebung
In Andermatt angekommen haben wir unser Appartement in Andermatt Reuss bezogen. Das „neue Dorf“, das hier am entstehen ist, liegt vom alten Dorfkern gesehen auf der anderen Seite des Flusses Reuss und besteht aus dem Radisson Blue Hotel und verschiedenen Appartementhäusern sowie Restaurants und Einkaufsläden. Mitten drin liegt die „Piazza Gottardo“ wo man Nachmittags an der Sonne sitzen kann und abends Konzerte stattfinden.
Frühstück und Abendessen haben wir im Restaurant Biselli, grad an der Piazza Gottardo, genossen – die Appartements verfügen aber über eine grosse, gut eingerichtete Küche. Man kann also auch gemütlich selber kochen und „zu Hause“ essen.

Unser Apppartementhaus
Piazza Gottardo
Wir hatten ein sehr grosszügiges Appartement mit ganz viel Platz.
Wir haben im Restaurant gegessen, aber dank vollständig eingerichteter Küche kann hier auch gemütlich selber gekocht werden.

Schmugglertrail durch Andermatt
Ein Spaziergang durchs Dorf – da haben die meisten Kinder keine Lust, kennen wir wohl alle. Aber wenns heisst: wir machen eine Schnitzeljagt mit interaktiven Rätseln am Handy, dann sind alle gern dabei!
So sind wir also am Morgen auf die Touristeninfo und haben uns von da auf die Fährte der beiden Schmuggler Giuseppe und Vincenzo gemacht, die den Kristallschmuggel über den Gotthardpass vorantreiben.

Auf der Fährte der Schmuggler spazieren wir durch den Dorfkern von Andermatt.
Dabei kommen wir an geschichtsträchtigen Gebäuden wie dem Suworow-Haus vorbei.

Ob wir es schaffen die beiden Banditen aufzuhalten und die wertvolle Beute zu sichern?
Vorbei am Chedi, dem Suworow-Haus und dem alten Dorfbrunnen folgen wir der Fährte von Giuseppe und Vincenzo. Jedes Rätsel hilft uns ihnen auf der Spur zu bleiben. Die Rätsel und kleinen Überraschungen unterwegs halten die Kinder bei Laune, und so schaffen wir es schliesslich die beiden Schmuggler einzuholen und den Schatz sicherzustellen!

Wir haben den kürzeren Sprinter-Trail gemacht und waren ca. 1.5h durch Andermatt unterwegs, bis wir den Schatz gefunden haben!

Schöllenenschlucht und Wanderung nach Göschenen
Die Schöllenenschluch mit der Teufelsbrücke ist das Wahrzeichen am Eingang des Urserntals. Erstmals in Geschichtsaufzeichnungen findet man den „Stiebenden Steg“, später Teufels- oder Höllenbrücke genannt, um 1306. Als Ersatz der Holzbrücke wurde 1595 aus Stein die sagenumwobene Teufelsbrücke errichtet. Diese wurde später mehrfach erneuert.

Von Andermatt her ist man in ca. 20 min zu Fuss bei der Schöllenenschlucht. Die Wege sind mit Wagen gut machbar, allerdings hat es diese Treppe (ca. 2 Stockwerke), wir haben ausgeladen und Kind und Wagen runtergetragen.

Die tosenden Wassermassen sind wirklich eindrücklich und man kann sich kaum vorstellen, wie damals um 1300 von Hand eine Holzbrücke über den reissenden Fluss gebaut werden konnte.
Wir sind dann den ersten Teil des Schöllenenrundwegs vorbei am Suworow-Denkmal, das an die gefallenen russischen Soldaten, die bei der schweren Schlacht im September 1799 in der Schöllenschlucht starben, erinnert bis zum alten Stolleneingang gelaufen. Weiter gehts mit Kinderwagen nicht (Stollen, Treppen, enge Wege). Wir wollten aber sowieso nach Göschenen wandern, deshalb sind wir bei den Stollen rechts abgebogen.

Die tosende Reuss
Weg in Richtung Göschenen

Auf anfänglich breiten und befestigten Wegen geht es stetig bergab. Im zweiten Streckenteil werden die Wege etwas schmaler und zwischendurch gibt es einige kurze Stellen, wo der Kinderwagen getragen werden muss.
Ganz am Schluss hat es nochmals 2 Treppen, bevor man dann auf die Strasse in Göschenen trifft. Insgesamt sind wir von der Teufelsbrücke her ca. eine Stunde unterwegs gewesen.
Mit dem Zug gings für uns dann bequem zurück nach Andermatt.

Die Wanderung führt über die historische Häderlisbrücke
Gegen Ende trifft man auf ein paar nicht kinderwagentaugliche Streckenabschnitte

Ein Victorinox Sackmesser selber bauen
Nach einem Zvieri an der Sonne auf der Piazza Gottardo, machen wir uns auf zum Victorinox-Shop direkt an der Piazza. Kinder (und auch Erwachsene 🙂 ) können hier unter Anleitung ihr eigenes Sackmesser Klinge für Klinge selber zusammenbauen.

Unser Fazit

Andermatt ist eine Reise wert!

Eine Mischung aus altem Bergdorf, neuem, modernem Dorfteil und einer wunderbaren Bergwelt mit imposanter Schlucht.

Stefanie, Mama von 2 Kinder – eins davon mit geistiger und körperlicher Behinderung

Hinweis: Im Rahmen unserer Sommertour durch die Schweiz wurden wir nach Andermatt eingeladen, herzlichen Dank dafür. Dieser Bericht ist davon aber komplett unabhängig und entspricht unserer persönlichen Meinung.

Ein Kommentar zu “Besondere Kinder unterwegs in Andermatt

  1. Pingback: Besondere Kinder unterwegs in Zermatt – besonderekinder.ch – der Blog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert