Reisen trotz Behinderung

Ferien mit Kindern, zugegeben oft mehr Stress als Erholung – und doch möchten wir diese Wochen im Jahr nicht missen. Spannendes Erleben, neues Entdecken, Zeit für und mit der Familie. Wir sind gerne unterwegs und bereisen trotz Behinderung zusammen mit unseren zwei Kindern fremde Länder.
Checklisten für entspanntes Reisen mit Kindern gibt es viele. Erwähnen möchten wir hier diejenige von unserem Lieblingsreisebüro: webook
Beim Reisen mit einem Kind mit Behinderung gibt es allerdings gleich noch an einige Sachen zusätzlich zu denken, ganz besonders wenn es um eine Flugreise geht. Wir haben deshalb einige Tipps zusammengetragen:

Beim Buchen der Tickets:
Rollstuhlservice (wenn nötig) angeben. Obwohl wir noch mit einem Kinderwagen reisen, reservieren wir den Rolliservice jeweils trotzdem. Abhängig von Fluggesellschaft und Flughafen darf der Kinderwagen/Buggy zwar bis ans Gate mitgenommen werden, zurück gibt es ihn aber teilweise erst wieder bei der Gepäckausgabe. Je nach Flughafen sind das weite Wege mit einem Kind, das nicht laufen kann/mag!
Spezielle Essenswünsche/Diäten/Allergien angeben.
– Medizinische Hilfsmittel (z.B. Monitor, Sauerstoff, oder ähnliches) bei der Fluggesellschaft anmelden. 
Je nach Fluggesellschaft kann dies telefonisch oder schriftlich gemacht werden.
– Falls möglich: Plätze in der vordersten Reihe buchen. Diese Plätze bieten Platz für die Baby-Baskets und bedeuten damit deutlich mehr Beinfreiheit und Platz für benötigte Dinge während dem Flug.

Vor der Reise:
Medikamentenliste/Rezept vom Arzt ausstellen lassen. Bei der Kontrolle am Flughafen werden Medikamente oft speziell kontrolliert. Zusammen mit einer Bescheinigung, dass das Mitführen des Medikamentes notwendig ist, sind in der Regel auch Flüssigkeiten/Sirups über 100ml kein Problem.
– Diagnosen in die Landessprache des Urlaubsortes übersetzen lassen. Falls eine Hospitalisation nötig sein sollte, kann der behandelnde Arzt leicht ins Bild gesetzt werden, auch wenn man die Sprache nicht, oder nur schlecht, spricht.
– Nächstgelegenes Spital oder Kinderarzt rausschreiben. Hat man’s, braucht man’s meistens nicht. Und wenn doch, spart man sich jede Menge Zeit in der Aufregung.

Beim Packen:
– Wichtige Medikamente doppelt einpacken! Einmal ins Handgepäck und einmal in den Koffer. Für den Fall, das etwas verloren geht!
– Je nach Alter und Behinderung: Rückhaltesystem für im Flugzeug bereitlegen. Auf Kurzstreckenflügen verwenden wir den CARES Gurt, auf Langstreckenflügen bringen wir einen Autositz mit Flugzeugzulassung mit.
– Rucksack statt Rollkoffer: so bleiben zwei Hände für das Kind wenn es getragen werden muss (z.B. beim Ein-/Aussteigen)

Am Reistag:
– Bei einer Fernreise versuchen, die Plätze in die vorderste Reihe zu tauschen (falls vorgängig nicht möglich gewesen). Wenn die Plätze nicht mit Familien mit Babys, die die Baby-Baskets benötigen, besetzt sind, ist ein tauschen unter Umständen möglich.
– Genügend Snacks und Getränke dabei haben. Ganz besonders, wenn das Kind Eigenheit betreffend Ernährung hat. Allenfalls eine Bescheinigung vom Arzt ausstellen lassen, dass das Kind spezielle Lebensmittel konsumiert und dabei haben muss; besonders wenn es sich um Flüssigkeiten handelt.

Diese Liste ist natürlich nicht abschliessend und je nach Besonderheit des einzelnen Kindes kann sie ergänzt oder angepasst werden.
Wir wünschen euch wunderbare Sommerferienwochen. Geniesst die Zeit mit eurer Familie, ob in der Schweiz oder in der Ferne!

Ein Kommentar zu “Reisen trotz Behinderung

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